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Hafen

„Seefahrt, dat is wie Knast“ – heute mehr, als je zuvor

Die meisten Seeleute verpflichten sich bei einer Reederei für jeweils zwölf Monate. In dieser Zeit arbeiten sie jeden Tag der Woche, in Zwölf-Stunden-Schichten. „Seefahrt, dat is wie Knast“, sagt Astrid Schukat, Leiterin der Hamburger Seemannsmission in Altona. Wenn die Seeleute heute auf einem der Container-Riesen in einen Hafen wie Hamburg einlaufen, dauert es nur noch wenige Tage, manchmal auch nur noch Stunden, bis die Ware gelöscht ist und das Schiff wieder ausläuft.

Deutsche sind zu dieser Arbeit nicht mehr bereit. In den siebziger Jahren gab es noch mehr als 100.000 deutsche Seeleute; heute sind es noch etwa 9.000. Die Besatzungen – auch die deutscher Schiffe – bestehen aus Männern von weit weg. Astrid Schukat: „Wir haben hier in der Mission ungefähr fünfzig Prozent Philippinos, fünfzig Prozent Osteuropäer.“ Dabei spielt vor allem das Lohnniveau eine Rolle. Für 300 bis 400 Euro monatlich rackert ein Seemann heute. Der Warenverkehr auf den Weltmeeren profitiert von billigen Arbeitskräften. Für die Seemänner sind 300 Euro allerdings oft mehr, als sie zu Hause verdienen würden.

Für die Reeperbahn reicht der Seemannslohn nicht

Das Geld, das sie auf See verdienen reicht nicht, um sich auf der Reeperbahn zu vergnügen. Der Seemann, der in jedem Hafen eine andere Braut hat, ist heute Legende. Ihm fehlt nicht nur das Geld, auch die Verweildauer in der Stadt ist zu kurz. Außerdem macht ihm der „International Ship and Port Facility Security Code“ das Leben schwer. Ein Regelwerk voller Sicherheitsbestimmungen und Verhaltensregeln – in Zeiten des Terrors und der Piraterie jedoch unverzichtbar.

Nach Hause telefonieren

Ein paar Stunden Entspannung, abschalten und mit der Familie telefonieren, das ist alles, was sich Romeo Sedneo nach Wochen auf See wünscht. Er entflieht den Arbeitsbedingungen seiner Heimat vor allem deshalb, damit es seine Kinder einmal besser haben als er. Der Philippino, der mit polnischem Stahl an Bord wieder auf dem Weg nach England ist, erzählt von seinem Leben als Matrose in der  Slideshow.

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